Mit Unterstützung von MAFELL haben Manuel und Stefan vier bayerische Berghütten vor dem Verfall gerettet.

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Auf 900 m Höhe bricht die Abenddämmerung langsam herein. Zwei Studenten, in der einen Hand ein Glas Wein, in der anderen eine selbst gedrehte Zigarette, blicken zufrieden auf die letzten Sonnenstrahlen, die die schneebedeckten Berggipfel in rotes Licht tauchen. Ein arbeitsreicher Tag geht zu Ende. Hinter ihnen steht die über 100 Jahre alte Kniebohshütte in Aschau im Chiemgau. Sie ist eine der vier Berghütten, die Manuel Haub (27 Jahre, Holzbauer) und Stefan Kiesel (28 Jahre, Schreiner) vor dem Verfall gerettet haben. Höhenmeter nennen sie ihr Projekt. Dabei geht es um mehr als nur das Sanieren alter Hütten. Es geht um die Entschleunigung des Alltags und die Liebe zu den Bergen. Damit ihnen das Tagwerk trotz aller Erschwernisse gut von der Hand ging, unterstützt MAFELL die jungen Männer mit Elektrowerkzeugen.

Die Freunde studieren im siebten Semester an der Fakultät Holztechnik und Bau der FH Rosenheim. Manuel in den Bereichen Holzbau und Ausbau, Stefan im Bereich Innenausbau. Sie verbindet nicht nur das Studium und die handwerkliche Begabung, sondern die Leidenschaft zu den Bergen. Nach einer gemeinsamen Skitour reifte bei einem Glas Rotwein der Gedanke, alte Berghütten zu sanieren und darin umsonst zu leben.

Manuel und Stefan erfüllen sich einen Traum und verbanden ihre Leidenschaft zum Handwerk mit der Liebe zu den Bergen.
Foto: Julian Weigand

Lange suchten die engagierten Handwerker nach einem geeigneten Kooperationspartner, bevor sie auf offene Ohren und Herzen bei den Bayerischen Staatsforsten stießen. Der Bestand an nicht genutzten Hütten, die kurz vor dem Verfall stehen, ist enorm. Doch die Zeit des Sabbat-Semesters, von Oktober 2014 bis Februar 2015, reichte gerade aus, um vier Hütten zu sanieren: die Anthauptenhütte in Bad Reichenhall (1.250 m Höhe), die Röthelbachhütte (985 m Höhe) und die Jagdhütte auf der Oberen Schlegelalm (1.417 m Höhe) in den Berchtesgadener Alpen sowie die Kniebohshütte in Aschau.

Nach monatelanger Planung fanden sich Stefan und Manuel Ende Oktober in ihrem Lebenstraum wieder: fernab sichtbarer Zivilisation, inmitten der Berge, in verwahrlosten Hütten, ohne fließend Wasser, sanitäre Anlagen, beheizte Wohnräume und einem Bett. Dafür waren die Freunde ihrer Leidenschaft zum Handwerken und den Bergen so nah, wie nie zuvor.

Foto: Julian Weigand

Beschwerlicher Aufstieg zu Hütten. Am Anfang stand das A immer für Anstrengung: Die Baumaterialien, die Klamotten und Proviant und natürlich die Elektrowerkzeuge von MAFELL schleppten sie im voll bepackten Rucksack auf Skiern selbst hinauf. Manchmal war es auch möglich, die Baumaterialien, Werkzeuge und Maschinen mit einem Auto oder dem Helikopter zu transportieren.

Den Aufstieg zur Anthauptenhütte auf 1.250 m Höhe bewältigten Manuel und Stefan mit einem vor Ort gebauten Schlitten, nachdem der eigens für das Projekt angeschaffte Geländewagen mehrmals auf dem Forstweg mit 20° Steigung in den Graben rutschte.

Die Hütten standen zumeist lange leer, die letzten Hinterlassenschaften menschlicher Zivilisation waren meist Jahre, oft gar Jahrzehnte alt. Oft empfing die beiden beim Betreten ein modriger Geruch, staubige und verbrauchte Luft. Bevor sie sich einrichten und an die Arbeit machen konnten, galt es erst einmal zu entrümpeln und zu putzen. Zwischen all dem Werkzeug und dem Holz hängten sie ihre Schlafsäcke wie eine Hängematte in den Hütten auf, im Außenbereich bauten sie ein einfaches Plumpsklo. Fließend Wasser gab es nur am Brunnen – und das war während der Wintermonate eiskalt. „In solchen Momenten haben wir eine wohlig warm beheizte Wohnstube und das eigene Bett wieder schätzen gelernt,“ schmunzelt Stefan.

Die traditionsbewussten Handwerker Manuel und Stefan sanieren die alten Berghütten zumeist mit bereits vorhandenem Altholz.
Foto: Julian Weigand

Verwendung von Altholz bewahrt den Charakter der Hütten. Seltene Momente, denn von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang gingen Manuel und Stefan ihrem harten Tagwerk nach: Schindeln ausbessern, Dächer reparieren, Möbel bauen oder Fenster setzen. In der Kniebohshütte blieb es nicht dabei: Der Fußboden war komplett verschimmelt, da er direkt ins Erdreich verlegt worden war. „Wir mussten den gesamten Boden herausreißen, das Erdreich umgraben, eine Baufolie als Feuchtigkeitsbremse einlegen, Schotter aufschütten und neue Konstruktionshölzer verlegen“, erinnert sich Stefan an die schweißtreibende Schufterei. Während dieser Zeit schliefen sie direkt im Erdreich, nur von einem Schlafsack geschützt. „Da waren wir nicht die einzigen Lebewesen in der Hütte“, erinnert sich Manuel an die Strichliste neben der Mausefalle. Bei sieben Strichen hatten sie aufgehört zu zählen.

Bei allen Arbeiten lag den traditionsbewussten Handwerkern stets am Herzen, den typischen Charakter der Hütten nicht zu verändern und vorzugsweise bereits vorhandenes Altholz oder Holz aus der Region zu verwenden. Mit viel Geschick entstanden aus alten Bodendielen eine Bank, ein Tisch oder ein Bett.

Die beiden Hüttenretter haben in den Monaten in der Einöde auf vieles verzichtet – auf eines aber nicht: gutes Werkzeug. „Die Arbeit auf dem Berg ohne Stromanschluss fordert eine Menge Improvisation und gutes Werkzeug“, weiß Stefan. Die beiden haben sich bewusst für MAFELL entschieden: „G‘scheite Maschinen, die was aushalten und was können“, sagt Manuel. Wenn möglich, haben die Handwerker auf den lauten Stromgenerator verzichtet und mit den akkubetriebenen Maschinen gearbeitet. Zudem war das Aggregat zu schwach für die hohen Ströme, die beim Anlauf des netzgebundenen Kappschienen-Sägesystems benötigt worden wären.

Foto: Michael Haller

Akku-Maschinen von MAFELL schaffen Unabhängigkeit. Manuel und Stefan hatten besonders häufig das MAFELL Kappschienen-Sägesystem KSS 400 36 V in der Hand. Kein Wunder, denn das Kappschienen-Sägesystem schneidet nicht nur präzise, sondern ist universell einsetzbar: als Handkreissäge mit und ohne Flexi-Schiene für Längsschnitte, als Kappsäge und als Tauchsäge. So wurden beispielsweise die Dielen für den neuen Boden in der alten Kniebohshütte zugeschnitten.

Auch die beiden neuen MAFELL Akku-Bohrschrauber A10 M und A18 M bl waren im Dauereinsatz. „Die haben richtig Power und liegen super in der Hand“, ist Stefan begeistert. Angetan hat es dem Schreiner auch das Schnellwechselsystem: „Mit einem Handgriff Bithalter, Bohrfutter oder Winkelschraubvorsatz wechseln – echt gut.“

Manuel und Stefan verstehen die Hütten in den Alpen auch als ein Stück Kulturgut, deshalb haben sie sich wie ihre Altvorderen die Mühe gemacht, die Windbretter am Dach kunstvoll zu gestalten. Mit der MAFELL Präzisionsstichsäge P1 cc ist es ihnen etwas leichter von der Hand gegangen. Entscheidend für das präzise Schnittergebnis der P1 cc ist das Sägeblatt CUnex W1. Vor allem Radien- und Kreisschnitte werden mit gängigen Sägeblättern durch die einwirkenden Querkräfte häufig nicht rechtwinklig. Das MAFELL Präzisionssägeblatt und das Zusammenwirken der großen Grundplatte mit dem niedrigen Schwerpunkt der Maschine garantieren hingegen einen rechtwinkligen Schnitt.

Foto: Michael Haller

Um während der Monate in der Einöde, nur unterbrochen von tageweisen Abstiegen zu ihren Familien und Freunden, Kontakt zur Außenwelt zu halten, dokumentierten Stefan und Manuel das Projekt laufend mit Texten und Bildern in ihrem Blog. Diese zeigen nicht nur die Handwerksarbeit, sondern auch das Leben auf Baustellen, das Entrümpeln von jahrzehntealten Hütten und manchmal auch das Alleinsein: www.hoehen-meter.blogspot.de.

Das Projekt soll nun in einem Dokumentarfilm gipfeln, der im Herbst 2015 erscheint. Doch dabei geht es nicht nur um die Leidenschaft zum Handwerk und den Bergen, sondern vielmehr um eine besondere Freundschaft, die auf mehreren Hundert Metern Höhe an Bedeutung gewonnen hat.